Strategische Handlungsfelder und Ziele
GESELLSCHAFT
Wir setzen uns für barrierefreien Teilhabe von Menschen mit einer Hör- und Hörsehbehinderung am sozialen Leben und die gleichberechtigte Mitwirkung an den gesellschaftlichen Prozessen ein. Menschen mit einer Hörbehinderung müssen dieselben Chancen und Möglichkeiten erhalten, ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen, wie hörende Menschen. Dies setzt voraus, dass die Gebärdensprache anerkannt, die Kultur von gehörlosen Menschen gefördert wird und sie ihr Recht auf Information und Zugang zu allen Lebensbereichen ausüben können. Einen Teil unserer Angebote erarbeiten wir im Sinne der Inklusion gemeinsam mit hörenden Menschen und bieten sie barrierefrei an.
1. Begegnungen
Der zwischenmenschliche Austausch ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und soziale Bindungen. Aus diesem Grund bieten wir Begegnungen in Form von geleiteten Treffpunkten und Begegnungs-veranstaltungen an. In einem lockeren und inspirierenden Rahmen kann die Kultur und Gemeinschaft der Gehörlosen gepflegt, der Austausch mit Hörenden gefördert und der Isolation entgegengewirkt werden.
2. Kultur & Bildung
Unsere kulturellen Angebote in oder mit Gebärdensprache orientieren sich an den Bedürfnissen von gehörlosen Menschen. Grundsätzlich stehen sie jedoch allen Menschen offen, die die Gebärdensprache beherrschen und sich mit der Gehörlosenkultur identifizieren oder diese kennenlernen möchten. Unsere interkulturellen Angebote verfolgen immer den inklusiven Ansatz und richten sich darum sowohl an Menschen mit als auch an Menschen ohne Hörbehinderung. Mit unseren Kulturangeboten schlagen wir in der Gesellschaft Brücken und tragen aktiv zur Pflege der Gehörlosenkultur bei.
Unsere gehörlosengerechten Bildungsangebote richten sich vorwiegend an Betroffene, welche ihre Alltagskompetenzen verbessern möchten. Die Bildungs- und Freizeitkurse fördern die sozialen und kognitiven Kompetenzen von Betroffenen und tragen so zu ihrer Beschäftigungsfähigkeit und sozialen Teilhabe bei.
3. Kommunikation & Gebärdensprache
Zwischenmenschliche Interaktion ist Kommunikation. Hierzu gehört auch die sprachliche Verständigung. Gehörlose Menschen benutzen hierzu bevorzugt die Gebärdensprache. In ihr fühlen sie sich sicher und können Informationen ideal aufnehmen und wiedergeben. Wir fördern die Kommunikation zwischen Gebärdensprachanwendenden und lautsprachlich kommunizierenden Menschen. Mit Sensibilisierungsmassnahmen machen wir auf die Wichtigkeit der Gebärdensprache und der Kommunikation mit Betroffenen in der Bevölkerung aufmerksam.
POLITIK
4. Interessenvertretung
Auf politischem Weg fordern wir die Anerkennung der Gebärdensprache und die Gleichstellung von Gehörlosen und hörbehinderten Menschen im Kanton Zürich. Hierzu nehmen wir in diversen Gremien Einsitz und vertreten die Anliegen von hörbehinderten Menschen gegenüber Kanton und Gemeinden, Ämtern und der Öffentlichkeit.
5. Bilingualität
Wir setzen uns auf kantonaler Ebene für die Bilingualität in Erziehung und Bildung ein. Ziel ist es, dass gehörlose und hörbehinderte Menschen von Geburt an zweisprachig aufwachsen dürfen, um ihre Startchancen zu verbessern. Hierzu sollen die Schulen sowohl die Gebärdensprache als auch die Laut- und Schriftsprache angemessen vermitteln. Unser Ziel ist, dies im kantonalen Bildungsgesetz zu verankern.
6. UNO-Behindertenrechtskonvention BRK
Wir begleiten in Zusammenarbeit mit der Behindertenkonferenz Kanton Zürich (BKZ) die Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention BRK im Kanton Zürich und erarbeiten gemeinsam mit Organisationen aus dem Behindertenwesen, dem Kanton und den Gemeinden Lösungen. Dabei steht die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im Zentrum. Dies bedeutet auch, dass Barrieren abgebaut und Betroffene vor Diskriminierung geschützt werden. Wir klären Betroffene über ihre Rechte auf und sind ihre Ansprechpartner im Kanton Zürich und in den Gemeinden des Kantons Zürich.