GESCHÄFTSTELLE
Wir kennen die Bedürfnisse der Betroffenen aus eigener Erfahrung, deshalb sind unseren Angebote & Dienstleistungen auf die Anliegen von gehörlosen Menschen im Kanton Zürich ausgerichtet.
Wir kennen die Bedürfnisse der Betroffenen aus eigener Erfahrung, deshalb sind unseren Angebote & Dienstleistungen auf die Anliegen von gehörlosen Menschen im Kanton Zürich ausgerichtet.
Als gehörlos bezeichnen sich Menschen mit einem Hörverlust, der trotz technischen Hilfsmitteln wie Hörgeräten und Cochlea Implantaten (CI) gar nicht oder nur sehr beschränkt kompensiert werden kann. Gehörlose Menschen und Menschen mit einer Hörbehinderung nehmen Informationen vorzugsweise visuell auf, weshalb die Gebärdensprache die natürliche Sprache von Gehörlosen ist. In ihr fühlen sie sich wohl und können barrierefrei kommunizieren und verstehen.
Hörbehinderte erleben ihre Einschränkung im Umgang mit Hörenden als Kommunikationsbehinderung, wenn nur die gesprochene Sprache zur Anwendung kommt. Sie können von vielen gesellschaftlichen Aktivitäten nicht oder nur eingeschränkt profitieren. Dies führt bei Betroffenen zu Informationsdefiziten, welche negative Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Zukunftschancen von gehörlosen und hörbehinderten Menschen haben. Der Zugang zu Arbeit, Bildung, Information, Gesundheit, Gesellschaft, Kommunikation, Kultur und Politik ist für sie erschwert oder unmöglich.
Der Begriff Hörbehinderung ist ein Überbegriff. Unsere Organisation ist für die Bedürfnisse von Menschen mit einer Hörbehinderung sensibilisiert und setzt sich solidarisch mit Partnerorganisationen für die Anliegen aller Menschen mit einer Hörbehinderung im Kanton Zürich ein.
Eine inklusive Gesellschaft anerkennt die Einzigartigkeit ihrer Individuen und die natürliche Vielfalt. Die Summe aller Individuen bildet die Gesellschaft und an ihr kann jedes Mitglied gleichberechtigt teilhaben. Für den Zugang zur Gesellschaft ist Barrierefreiheit unabdingbar. Inklusion ist ein Zustand, der durch einen gesellschaftlichen Prozess zustande kommt. Wir fördern diesen Prozess, indem wir Inklusion innerhalb unserer eigenen Organisation und im Umgang mit Dritten vorleben. Wir streben bei der Umsetzung immer das höchstmögliche Mass an.
Menschen mit Hörbehinderung leben im Kanton Zürich barrierefrei und nehmen gleichberechtigt an der Gesellschaft teil. Sie wirkt sich positiv auf die Lebensqualität von Betroffenen aus. Mit uns für uns.
Im Zentrum unserer Arbeit steht sowohl der gehörlose Mensch als auch der hörbehinderte Mensch mit seinem natürlichen Streben nach Wachstum, Autonomie und gesellschaftlicher Teilhabe. Wir unterstützen ihn in der Entwicklung und Entfaltung seiner Persönlichkeit, indem wir uns auf politischer Ebene für seine Rechte einsetzen und Bildungs-, Kultur- und Begegnungsveranstaltungen anbieten. Wir beziehen sein Umfeld mit ein und erbringen auch Angebote und Dienstleistungen für Angehörige, Dritte und die öffentliche Hand. Gemeinsam mit Partnerorganisationen setzen wir uns für die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft ein, in der Menschen mit einer Hörbehinderung nicht länger diskriminiert werden, sondern als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft diese gleichberechtigt mitgestalten und daran teilhaben können. Zur Erreichung unserer Ziele nutzen wir unser Netzwerk, insbesondere pflegen wir engen Kontakt zu unseren Partnern im Gehörlosenzentrum Zürich, dem nationalen Dachverband Schweizerischer Gehörlosenbund SGB-FSS, dessen Strategie wir auf kantonaler Ebene unterstützen, sowie der Region Zürich.
Das Leitbild ist für die Stiftungsorgane der Stiftung «Treffpunkt der Gehörlosen» (TdG) und für die Geschäftsstelle sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH verbindlich. Unsere Arbeitsweise und unsere Angebote und Dienstleistungen basieren auf diesen Werten:
Primär erbringen wir bedarfsgerechte Angebote, Dienstleistungen und Produkte für Menschen mit und ohne Hörbehinderung im Kanton Zürich, die sich für die Gebärdensprache, die Kultur und Gemeinschaft der Gehörlosen und ihre Gleichstellung interessieren.
Sekundär können wir im Einklang mit unserer Strategie Angebote und Dienstleistungen für Gruppen, Vereine, Partner, Institutionen und andere Anspruchsgruppen erbringen.
Wir anerkennen die Individualität jedes Menschen und erleben kulturelle und sprachliche Unterschiede zwischen Gehörlosen, Schwerhörigen und Hörenden als Bereicherung. Wir sind Brückenbauer zwischen den Kommunikationsformen Gebärdensprache und gesprochene Sprache und setzen die uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel ein.
Sowohl im Team als auch gegenüber Dritten verhalten wir uns stets kooperativ und lösungsorientiert. Wir suchen die Vernetzung und pflegen aktiv die Zusammenarbeit über unsere Organisationsgrenzen und das Zentrum hinaus.
Wir verfolgen die gesellschaftlichen Entwicklungen und sehen Veränderungen als Chance. Wir überprüfen regelmässig unsere Angebote, Dienstleistungen und Produkte und passen diese bei Bedarf an. Wir unterstützen Innovation und Kreativität und schaffen ein Umfeld für Mitarbeitende, in welchem sie ihre Ideen und Vorschläge einbringen und entwickeln können.
Wir sind offen im Umgang mit anderen Menschen und Systemen. Wir begegnen unserem Gegenüber auf Augenhöhe und verhalten uns respektvoll. Wir suchen und fördern den Dialog als Mittel zur Lösungsfindung. Wir begrüssen Kritik als Chance uns laufend zu verbessern.
Wir haben hohe Ansprüche an die Qualität unserer Angebote und Dienstleistungen. Ein aktives Qualitätsmanagement unterstützt uns bei der Qualitätssicherung. Wir fördern die Eigenverantwortung unserer Angestellten. Mit den finanziellen Mitteln gehen wir haushälterisch um und investieren, wenn immer möglich, in Angebote, Dienstleistungen und Produkte, die unsere hohen ethischen Erwartungen bezüglich Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit erfüllen.
Wir pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang im Team und gegenüber Dritten (Gehörlose, Schwerhörige und Hörenden). Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst und nehmen diese gerne wahr.
Strategische Handlungsfelder und Ziele
Wir haben uns der barrierefreien Teilhabe von Menschen mit einer Hörbehinderung am sozialen Leben und der gleichberechtigten Mitwirkung an den gesellschaftlichen Prozessen verschrieben. Menschen mit einer Hörbehinderung müssen dieselben Chancen und Möglichkeiten erhalten, ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen, wie hörende Menschen. Dies setzt voraus, dass ihre Sprache anerkannt und ihre Kultur gefördert wird und ihr Recht auf Information und Zugang zu allen Lebensbereichen verwirklicht wird.
Der zwischenmenschliche Austausch ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und soziale Bindungen. Aus diesem Grund bieten wir Begegnungen in Form von geleiteten Treffpunkten und Begegnungsveranstaltungen an. In einem lockeren und inspirierenden Rahmen kann die Kultur und Gemeinschaft der Gehörlosen gepflegt, der Austausch mit Hörenden gefördert und der Isolation entgegengewirkt werden.
Unsere kulturellen Angebote in oder mit Gebärdensprache orientieren sich an den Bedürfnissen von gehörlosen Menschen. Grundsätzlich stehen sie jedoch allen Menschen offen, die die Gebärdensprache beherrschen und sich mit der Gehörlosenkultur identifizieren oder diese kennenlernen möchten. Unsere interkulturellen Angebote verfolgen immer den inklusiven Ansatz und richten sich darum sowohl an Menschen mit als auch an Menschen ohne Hörbehinderung. Mit unseren Kulturangeboten schlagen wir in der Gesellschaft Brücken und tragen aktiv zur Pflege der Gehörlosenkultur bei.
Unsere gehörlosengerechten Bildungsangebote richten sich vorwiegend an Betroffene, welche ihre Alltagskompetenzen verbessern möchten. Die Bildungs- und Freizeitkurse fördern die sozialen und kognitiven Kompetenzen von Betroffenen und tragen so zu ihrer Beschäftigungsfähigkeit und sozialen Teilhabe bei.
Zwischenmenschliche Interaktion ist Kommunikation. Hierzu gehört auch die sprachliche Verständigung. Gehörlose Menschen benutzen hierzu bevorzugt die Gebärdensprache. In ihr fühlen sie sich sicher und können Informationen ideal aufnehmen und wiedergeben. Wir fördern auf vielfältige Weise die Kommunikation zwischen Gebärdensprachanwendenden und lautsprachlich kommunizierenden Menschen. Mit Sensibilisierungsmassnahmen machen wir auf die Wichtigkeit der Gebärdensprache und der Kommunikation mit Betroffenen in der Bevölkerung aufmerksam.
Auf politischem Weg fordern wir die Anerkennung der Gebärdensprache und die Gleichstellung von Gehörlosen und hörbehinderten Menschen im Kanton Zürich. Hierzu nehmen wir in diversen Gremien Einsitz und vertreten die Anliegen von hörbehinderten Menschen gegenüber Kanton und Gemeinden, Ämtern und der Öffentlichkeit.
Wir setzen uns auf kantonaler Ebene für die Bilingualität in Erziehung und Bildung ein. Ziel ist es, dass gehörlose und hörbehinderte Menschen von Geburt an zweisprachig aufwachsen dürfen, um ihre Startchancen zu verbessern. Hierzu sollen die Schulen sowohl die Gebärdensprache als auch die Laut- und Schriftsprache angemessen vermitteln müssen. Diese Forderung möchten wir im kantonalen Bildungsgesetz verankern.
Wir begleiten in Zusammenarbeit mit dem Behindertenkonferenz Kanton Zürich BKZ die Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention BRK im Kanton Zürich und erarbeiten gemeinsam mit Organisationen aus dem Behindertenwesen, dem Kanton und den Gemeinden Lösungen. Dabei steht die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im Zentrum. Dies bedeutet auch, dass Barrieren abgebaut und Betroffene vor Diskriminierung geschützt werden. Wir klären Betroffene über ihre Rechte auf und sind ihre Ansprechpartner im Kanton Zürich.
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